Wie sieht der schlechteste Urlaubsort aus? Menschenmassen, übermäßiger Lärm, Mangel an freiem Platz und die Unmöglichkeit, die Sehenswürdigkeiten zu genießen. So lassen sich die beliebtesten Resorts der Welt beschreiben. Wir sprechen über übermäßigen Tourismus und Städte, die man meiden sollte, um den nächsten Urlaub nicht zu verderben

Die Zahl der Reisenden, die beliebte Orte besuchen, steigt jedes Jahr. Und während der Tourismus in der Regel erhebliche Einnahmen für die lokale Gemeinschaft bringt, hat er auch negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Anwohner.

Der Anstieg der Urlauberzahlen in bestimmten Regionen der Welt bereitet selbst Arbeitnehmern in der Tourismusbranche Sorgen. Aus diesem Grund taucht in den letzten Jahren das Konzept des übermäßigen Tourismus auf. Wie wirkt es sich auf die Umwelt aus? Welche Länder gelten als die schlechtesten Orte zum Entspannen? Details in diesem Artikel.

Wie wirkt sich übermäßiger Tourismus auf die Umwelt aus?

- Eine große Zahl an Touristen stellt eine zusätzliche Belastung für das Ökosystem des Landes dar – eine zu große Zahl an Reisenden erhöht den Bedarf an Ressourcen wie Wasser, Energie und Land. Dies führt in einigen Fällen zur Erschöpfung natürlicher Ressourcen, zur Zerstörung von Tierlebensräumen und zur Zerstörung komplexer Ökosysteme.

- Zusätzliche Verschmutzung – wenn die Region für eine große Anzahl von Menschen nicht geeignet ist. Unregulierte Tourismusaktivitäten erhöhen die Abfallmenge, was zu einer Kontamination von Wasserquellen und Böden führen kann. Solche Umweltschäden bedrohen die Anwohner.

- Verschlechterung der Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung – die Zunahme der Zahl der Reisenden kann zu einem Anstieg der Lebenshaltungskosten führen, wodurch es für die Anwohner schwierig wird, sich Miete und den Kauf von Grundbedürfnissen zu leisten.

- Verlust des kulturellen Erbes – traditionelle Zeremonien werden durch kommerzielle Attraktionen und Aktivitäten ersetzt, die auf Touristen ausgerichtet sind.

- Zunahme von Lärm, Umweltverschmutzung, Verkehr und Belastung der öffentlichen Ressourcen.

Wie geht die Welt mit Übertourismus um?

Bekannte Touristenziele auf der ganzen Welt, darunter mehrere europäische Städte, haben bereits Beschränkungen eingeführt, die dazu beitragen werden, die Zahl der Reisenden im Jahr 2024 zu reduzieren. Dazu gehören die Einführung einer Tourismussteuer oder deren Erhöhung sowie Kampagnen, die darauf abzielen, problematische Besucher abzuschrecken sowie Einschränkungen beim Besuch beliebter Sehenswürdigkeiten.

Auch Reisende versuchen ihrerseits, dieses Problem zu lindern. In einer Umfrage der Reisebuchungsseite Booking.com aus dem Jahr 2022 gaben 64 % der Befragten an, dass sie bereit wären, sich so weit wie möglich von belebten Touristenattraktionen fernzuhalten, um erhöhtem Verkehr zu entgehen. Und 31 % gaben an, dass sie sogar bereit wären, eine Alternative zu ihrem bevorzugten Reiseziel zu wählen, um eine Überfüllung zu vermeiden.

Das sind die 7 Orte, die Sie im Jahr 2024 am besten meiden sollten, wenn Sie mit übermäßigem Tourismus zu kämpfen haben.

Amsterdam, Niederlande

Seit mehreren Jahren arbeitet das Management von Amsterdam aktiv daran, die Zahl der Touristen zu reduzieren. Insbesondere wurde die Einfahrt von Kreuzfahrtschiffen in den zentralen Teil der Stadt verboten und auch der Bau neuer Hotels in der niederländischen Hauptstadt verboten. Amsterdam hat die höchste Touristensteuer in Europa eingeführt. Darüber hinaus führt die Stadt eine aktive Kampagne in sozialen Netzwerken durch, um Touristen, die zu betrunkenen Junggesellenabschieden und zum Grasrauchen hierher kommen, klar zu machen, dass sie hier nicht willkommen sind.

- So vermeiden Sie Menschenmassen: Januar, Februar und März gehören zu den am wenigsten besuchten Monaten in Amsterdam, Reisende sollten sich jedoch auf kaltes und regnerisches Wetter einstellen.

- Alternative Urlaubsziele: Den Haag, Utrecht und Rotterdam sind tolle Alternativen für Reisende, die in einer niederländischen Stadt übernachten möchten.

Beachten Sie auch Leiden in der niederländischen Provinz Südholland. Wie in der Hauptstadt gibt es viele Flusskanäle, Brücken und viele interessante Museen. Etwa eine Stunde südwestlich von Amsterdam liegt die Stadt Delft, die manchmal als „Mini-Amsterdam“ bezeichnet wird.

Athen, Griechenland

Die Akropolis war so überfüllt mit Touristen, dass die Behörden im September 2023 die Zahl der Besucher auf dem Gelände auf 20.000 pro Tag begrenzten. Ab April 2024 gilt das neue Buchungssystem auch für mehr als 25 weitere archäologische Stätten und Denkmäler im ganzen Land.

Auch die beliebtesten Inseln Griechenlands leiden unter übermäßigem Tourismus. Deshalb hat das Land ab diesem Jahr eine neue „Klimasteuer“ für Touristen eingeführt und die Strandregeln verschärft.

- So vermeiden Sie Menschenmassen: Planen Sie Ihren Urlaub für April oder Mai – das Wetter ist bereits warm und die Menschenmassen in den Sommerferien sind noch nicht da.

- Alternative Urlaubsziele: Erwägen Sie weniger überfüllte Reiseziele wie die Inseln Folegandros oder Milos, die den Touristen den gleichen griechischen Charme bieten, aber weniger Touristen anlocken.

Bali, Indonesien

Reisende auf der Suche nach spiritueller Ruhe, digitale Nomaden, die die kalte Jahreszeit im warmen Klima verbringen möchten – die Zahl der Touristen auf Bali hat fast eine kritische Marke erreicht.

Um die Sehenswürdigkeiten zu schützen, wird laut Regierungsbeschluss dem Reisepass des Touristen eine Liste hinzugefügt, was auf der Insel getan werden darf und was nicht. Es ist beispielsweise verboten, obszön zu fluchen oder heilige Bäume oder Gebäude zu berühren.

Darüber hinaus genehmigte die indonesische Regierung im Jahr 2024 eine Tourismussteuer in Höhe von 150.000 indonesischen Rupiah, was etwa 10 US-Dollar entspricht.

- So vermeiden Sie Menschenmassen: Die Regenzeit fällt normalerweise zwischen Oktober und April, was bedeutet, dass es weniger Touristen gibt.

- Alternative Urlaubsziele: Betrachten Sie die Inseln Bintan, Lombok und Flores.

Barcelona, ​​Spanien

Barcelona war eine der ersten europäischen Städte, die den Bau von Hotels im Stadtzentrum verbot und die kurzfristige Zimmervermietung einschränkte. Barcelona schloss im Oktober 2023 seinen nördlichen Hafenterminal für Kreuzfahrtschiffe, nachdem mit den örtlichen Behörden eine Vereinbarung getroffen worden war, Schiffe weiter außerhalb der Stadt zu verlegen.

Ebenfalls ab dem 1. April 2024 müssen Touristen eine höhere Kurtaxe von 3,25 € zahlen, im Vergleich zu 2,75 € im Jahr 2023.

- So vermeiden Sie Menschenmassen: Die Zwischensaison liegt normalerweise im Frühling und Herbst.

- Alternative Orte zum Ausruhen: Valencia, das Strandurlaub und spanische Kulturfreizeit vereint.

Paris, Frankreich

Die Stadt des Lichts und künftige Austragungsort der Olympischen Spiele 2024 ist ein Dauerbrenner unter mode- und kulturbegeisterten Reisenden und hat in den letzten Jahren zahlreiche Besucher willkommen geheißen.

Im Juni 2023 kündigte die französische Tourismusministerin Olivia Grégoire einen Plan zur Bekämpfung des Overtourism an. In diesem Zusammenhang hat das Louvre-Museum bereits angekündigt, die tägliche Besucherzahl auf 30.000 Personen zu begrenzen.

- So vermeiden Sie Menschenmassen: Am Vorabend der Olympischen Sommerspiele, die am 26. Juli beginnen, wird es in Paris besonders viele Menschen geben. Die Nebensaison dauert von November bis März.

- Alternative Orte zum Entspannen: Lyon ist eine Stadt, in der Sie die fantastische französische Atmosphäre ohne die Menschenmassen spüren können.

Butan

Während der Corona-Pandemie haben sich die Bewohner des Landes so daran gewöhnt, ohne Touristen zu leben, dass sie ihre Rückkehr nicht mehr wollen. Daher wird von Touristen bei der Einreise eine Gebühr für nachhaltige Entwicklung erhoben – und nach der Öffnung der Grenzen hat sich diese auf 200 US-Dollar pro Tag verdoppelt, sodass ein einwöchiger Urlaub im Land sehr teuer ist.

- So vermeiden Sie Menschenmassen: Planen Sie Ihre Reise zwischen November und März.

- Alternative Orte zum Ausruhen: Nepal ist ein atemberaubend schönes Land mit ähnlichen Touristenattraktionen, in dem Touristen hingegen mit offenen Armen empfangen werden.

Tokyo, Japan

Die japanische Hauptstadt verzeichnet seit der Wiedereröffnung der Grenzen einen enormen Zustrom von Touristen. Die lokalen Behörden haben bereits die Transportmöglichkeiten erweitert und Beschränkungen für die Anzahl der Besucher einiger Touristenattraktionen verhängt, um den Übertourismus in der Hauptstadt zu kontrollieren.

- So vermeiden Sie Menschenmassen: Der Zeitraum mit maximaler Temperatur und Luftfeuchtigkeit wird von Juni bis August beobachtet, zu dieser Zeit gibt es die wenigsten Reisenden.

- Alternative Urlaubsorte: Fukuoka ist die achtgrößte Stadt des Landes, auch sie sieht modern aus, allerdings in etwas kleinerem Maßstab.

Die Welt ist groß und interessant, daher raten wir allen verantwortungsbewussten Touristen, auf Reisen an Orte mit hohem Touristenaufkommen zu verzichten und für ihren nächsten Urlaub ruhige und noch nicht vollständig erkundete Ecken des Planeten zu wählen.

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Daria Rogova, Leiterin der Versicherungsabteilung bei Visit World

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