Der Lebensstandard in Europa ist sehr unterschiedlich: Erfahren Sie, wo das Leben am härtesten und am besten ist, welche Länder hohe und niedrige Armutsraten aufweisen und wie die EU die soziale Ungleichheit bis 2030 verringern will

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Europa ist nach wie vor eine der reichsten Regionen der Welt, doch der Lebensstandard variiert stark innerhalb des Kontinents. Während einige Länder über Sozialsysteme verfügen, die ihren Bürgern ein hohes Wohlstandsniveau bieten, kämpfen andere weiterhin mit niedrigen Einkommen, Arbeitslosigkeit und Ungleichheit.

In diesem Artikel erfahren Sie, wo das Leben in Europa am härtesten und wo am angenehmsten ist.

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Wie misst die EU Armut?

Im Gegensatz zu den USA, wo Armut hauptsächlich durch das Einkommen bestimmt wird, bewertet die Europäische Union die Situation anhand von drei miteinander verbundenen Kriterien:

- Einkommen unter 60 % des nationalen Medianwerts.

- Materielle Deprivation – wenn sich Menschen mindestens sieben von 13 Grundbedürfnissen nicht leisten können (z. B. unerwartete Ausgaben bezahlen, die Wohnung warm halten, Zugang zum Internet haben).

- Geringe Erwerbsintensität – wenn Erwachsene im Haushalt weniger als 20 % der Zeit arbeiten, die sie im Jahr hätten arbeiten können.

Menschen, die mindestens eines dieser Kriterien erfüllen, gelten als armutsgefährdet oder von sozialer Ausgrenzung bedroht.

Länder mit den höchsten Armutsquoten in Europa

Laut Eurostat ist das höchste Armutsrisiko in der Türkei (30,4 %), Bulgarien (30,3 %) und Rumänien (27,9 %) zu verzeichnen – hier kämpft fast jeder dritte Einwohner mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die Hauptgründe sind niedrige Löhne, Einkommensungleichheit und schwache soziale Sicherungssysteme.

In Südeuropa stechen Griechenland (26,9 %) und Spanien (25,8 %) hervor, wo die Auswirkungen der Schuldenkrise von 2008–2014 noch immer spürbar sind. Hohe Arbeitslosigkeit, insbesondere unter jungen Menschen, behindert die Kapitalbildung und den Aufbau nachhaltigen Wohlstands.

Im Baltikum liegen Litauen (25,8 %) und Lettland (24,3 %) an der Spitze, was auf ein tiefes Stadt-Land-Gefälle hindeutet – die Einkommen auf dem Land sind etwa 20 % niedriger als in den Städten.

TOP 10 der Länder mit der höchsten Armutsquote in Europa

1. Türkei – 30,4 %

2. Bulgarien – 30,3 %

3. Rumänien – 27,9 %

4. Griechenland – 26,9 %

5. Spanien – 25,8 %

6. Litauen – 25,8 %

7. Lettland – 24,3 %

8. Italien – 23,1 %

9. Estland – 22,2 %

10. Kroatien – 21,7 %

Wo ist das Risiko, unterhalb der Armutsgrenze zu leben, am geringsten?

Die beste Situation ist in Mittel- und Nordeuropa zu beobachten, wo hohe Durchschnittseinkommen und effektive soziale Sicherungssysteme kombiniert werden.

Spitzenreiter ist die Tschechische Republik (11,3 %), gefolgt von Slowenien (14,4 %) und den Niederlanden (15,4 %). In diesen Ländern unterstützt der Staat seine Bürger aktiv in wirtschaftlichen Schwankungen und bietet einen breiten Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung.

Die skandinavischen Länder liegen weiterhin nahe am EU-Durchschnitt:

- Finnland – 16,8 %

- Schweden – 17,5 %

- Dänemark – 18,0 %

Top 10 der Länder mit der niedrigsten Armutsquote in Europa

1. Tschechische Republik – 11,3 %

2. Slowenien – 14,4 %

3. Niederlande – 15,4 %

4. Norwegen – 15,7 %

5. Polen – 16,0 %

6. Irland – 16,7 %

7. Finnland – 16,8 %

8. Österreich – 16,9 %

9. Zypern – 17,1 %

10. Schweden – 17,5 %

EU-Ziel bis 2030

Die Europäische Union hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2030 mindestens 15 Millionen Menschen (darunter 5 Millionen Kinder) aus der Armut oder sozialen Isolation zu befreien.

Seit der COVID-19-Pandemie haben sich die Fortschritte jedoch verlangsamt: Die Inflation hat die reale Kaufkraft verringert, und steigende Preise für Wohnen, Energie und Lebensmittel haben den sozialen Druck noch verstärkt.

Der Erfolg wird davon abhängen, die Bezahlbarkeit, auch von Wohnraum, zu erhöhen, die Qualifikation der Arbeitnehmer zu verbessern, die Produktivität zu steigern und das geschlechtsspezifische Lohngefälle zu schließen.

Die Armutsunterschiede in Europa sind nach wie vor erheblich. Südliche und östliche Länder leiden unter niedrigen Einkommen, schwachen Sozialsystemen und den Auswirkungen der Wirtschaftskrise, während Mittel- und Nordeuropa über wirksame soziale Sicherungsmechanismen verfügen. Investitionen in Bildung, gesteigerte Arbeitsproduktivität und gleichberechtigter Zugang zu Sozialleistungen sind entscheidend, um das Armutsbekämpfungsziel der EU zu erreichen.

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